Gesundheitsvorsorge
Warum?
Die Liste an Krankheiten die früherkannt eine bessere Prognose haben ist lang. Generell trifft dies auf sehr viele hormonelle Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Bluthochdruck und Tumore zu.
Ein gutes Beispiel ist Bluthochdruck der Katze, der unbehandelt zu einer Verdickung des Herzmuskels und Einblutungen hinter die Netzhaut mit akuter Erblindung führen kann. Behandelt man den Bluthochdruck bevor es zu diesen Folgen gekommen ist, erspart man dem Tier viel Leid und sich die Therapie einer Netzhautablösung. Das Gleiche gilt für Blasensteine, entdeckt man sie bevor sie in die Harnröhre abgeschwemmt wurden und zu einer Verlegung der Harnröhre führen, dies würde einen lebensbedrohlichen Zustand darstellen der eine Vorstellung im Notdienst bedarf, kann eine gezielte Therapie begonnen werden. Viele Tumore, wie Mammatumore und Analbeuteltumore haben eine bessere Prognose wenn sie noch sehr klein sind bei Entdeckung.
Wie oft?
Welpen und Kitten werden in der Regel mit 8, 12 und 16 Lebenswochen für die empfohlenen Impfungen vorgestellt, für sie empfiehlt sich eine weitere Untersuchung mit 6 und 9 Monaten, um Zahnstellung der bleibenden Zähne und Gewicht im Auge zu behalten. Sehen Sie diese Besuche auch gleich als Medical Training und belegen Sie sie so positiv wie möglich, dann sind Tierarztbesuche im weiteren Leben nicht so stressbelastet.
Junge und mittelalte Tiere sollten jährlich, Hunde- und Katzensenioren halbjährlich untersucht werden.
Was gehört zu einem Check-up?
Blutuntersuchungen
Blutuntersuchungen sollten bei einem gesunden adulten Tier einmal erfolgen um den individuellen Normalbereich zu ermitteln, kennt man diesen, können auch schon geringe Abweichungen (die evtl. sogar noch im Referenzbereich sind) einen Hinweis auf ein beginnendes Problem geben.
Ab einem Alter von 8 Jahren bei Katzen und 6-8 Jahren (je nach Größe) bei Hunden sollten jährliche Blutkontrollen erfolgen.
Urinuntersuchung
Die Urinuntersuchung ist zur Feststellung des allgemeinen Gesundheitsstatus am wertvollsten und wird leider häufig ignoriert. Je nach Fragestellung wird ein frisch aufgefangener Urin oder ein durch sterile Punktion (Zystozentese) gewonnener Urin verwendet. Die Urinuntersuchung gibt Hinweise auf das Vorliegen verschiedener endokriner Erkrankungen, wie Diabetes mellitus, Morbus Cushing und Morbus Addison, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen und Hämolysen.
Bildgebung
Bei alten Patienten empfiehlt sich alle 1-2 Jahre die Anfertigung von Lungenröntgenbildern zum Ausschluss von Metastasen, Lungentumoren, chronischen Lungenveränderungen und einer Vergrößerung des Herzens.
Ebenso sinnvoll ist die Durchführung eines Bauchultraschalls zum Ausschluss von Tumoren, Prostataveränderungen, Leberveränderungen, Gallenblasenerkrankungen, Nierenveränderungen und Blasensteinen.